Die Kleingartenanlage Möncheberg liegt am Hegelsberg im Stadtteil Fasanenhof. Die Anlage ist zu erreichen über die Simmershäuser Straße. Hier wohnen 8.600 Bürger.
Die gesamte Pachtfläche beträgt
62.700 m².
Eigentümer ist die Stadt Kassel.
Pachtvertragspartner ist seit dem 01.01.1995 der Stadt und Kreisverband Kassel der Kleingärtner e.V..
Der Verein hat z.Z t. 160 Kleingärten mit einer kleingärtnerischen Nutzfläche von 49.000 m².
Die restlichen 13.700 m² des Vereinsgeländes bilden die Fläche für Gemeinschaftseinrichtungen wie
Vereinshaus, Kinderspielplatz, Gerätehaus, Gemeinschaftswege, Toilettenanlage und Parkplätze.
Der Verein besitzt die kleingärtnerische und steuerliche Gemeinnützigkeit.
1919 bis 1921 In der Zeit großer gesellschaftspolitischer Veränderungen nach dem 1. Weltkrieg sehnten sich die in den Städten unter sehr beengten Wohnverhältnissen lebenden Menschen nach einem eigenen Stück Land in freier
Natur. Hier wollten sie sich nach eigenem Wollen und Können von den Belastungen des Alltags erholen und je
nach Fähigkeiten auch gärtnerisch betätigen.
Da die finanziellen Voraussetzungen zum Erwerb von eigenem Grund und Boden bei den meisten dieser Menschen nicht gegeben waren, schlossen sie sich sehr schnell zu losen Gemeinschaften zusammen.
Sie pachteten mit Unterstützung der kommunalen Behörden minderwertige Landflächen, um sie in Parzellen
von 200 bis 400 m² aufzuteilen und zu kultivieren.
Gleiches taten auch die Mitglieder unseres Vereins, die mehrheitlich aus dem e.V. Männer und Jünglingsverein
der Altstadt Kassel hervorgegangen sind.
1921 pachteten sie dann ein Areal von 20.000 m² Ödland und gründeten den Schrebergartenverein Nordwest.
Mit unglaublichem Fleiß und großem Idealismus bauten sie in den ersten sieben Jahren nicht nur das Gartengelände als solches aus, sondern schufen auch schon eine Vereinshalle, um den gesellschaftlichen Zusammenhang der Mitglieder zu fördern.
Wie damals üblich wurde die Bewirtschaftung durch Mitglieder des Vereins im wöchentlichen Wechsel
ehrenamtlich durchgeführt.
Erst nach Erweiterung der Vereinshalle in ein Vereinsheim mit Saal wurde erstmalig 1932 die Bewirtschaftung an einen Gastwirt vergeben.
1933 vereinigte sich der Verein mit dem Nachbarschaftsverein „Eintracht“.
1933 - 1942 wurde das Vereinsgelände weiter ausgebaut.
Die Trinkwasserversorgung sichergestellt, Wege angelegt und befestigt sowie Spielmöglichkeiten für Kinder geschaffen.
Entsprechend der damaligen totalitären Zeit mussten gewisse Struktur Veränderungen im Vereinsaufbau und
der Führung zwangsläufig hingenommen werden.
Überlieferungen besagen jedoch, dass dieser Zwang keinen wesentlichen Einfluss auf den Zusammenhalt und
die Kommunikation der Mitglieder hatte.
War man bis 1942 noch guten Mutes, sahen die Mitglieder
in den Jahren 1943 bis 1945 durch die Kriegshandlungen ihre Aufbauarbeit von 20 Jahren Arbeit in Schutt und Trümmern aufgehen.
Nach der Depression des verlorenen Krieges fanden sich bereits Ende 1945 trotzdem wieder Mitglieder zusammen und begannen mit den Aufräumarbeiten.
Von 1946 bis 1949 fehlte es an allem, um einen sinnvollen gemeinschaftlichen Aufbau durchzuführen. Aber Not macht erfinderisch und alle Mitglieder waren mit
Feuer und Eifer bei der Sache, um mindestens die schlimmsten Kriegsschäden zu beseitigen.
Nach Instandsetzung der einzelnen Gärten und der provisorischen Wiederherstellung des Wegenetzes wurde mit dem Wiederaufbau des Vereinsheimes und des Vereinssaales begonnen, um für alle Mitglieder wieder einen gesellschaftlichen Mittelpunkt zu schaffen.
Bereits 1981, zum 50-jährigen Vereinsjubiläum, konnte sich das Gelände einschließlich gemeinschaftlicher Einrichtungen in einem sehr guten Zustand präsentieren.
Aufgabe der nächsten 10 Jahre war es, die vorhandenen
Gemeinschaftseinrichtungen weiter auszubauen und die Kommunikation und die Gemeinschaft im Verein weiter
zustärken.
Neu geschaffen wurde in dieser Zeit ein Düngerlager sowie eine Werkstatt und ein Bürogebäude. Das Dach der Gaststätte wurde neu eingedeckt und die Arbeitsstromverkabelung für das gesamten Geländes abgeschlossen.
Im Vereinsleben nach außen wurde es jedoch notwendig, den Verein in das allgemeine Geschehen des Stadtteils Fasanenhof einzugliedern.
Durch Verfügungsstellung der Gemeinschaftseinrichtungen, insbesondere des Saales, zur Nutzung durch andere Vereine oder für private Feiern von Bürgern des Stadtteils Fasanenhof, wurde versucht, die Kontakte zur Bevölkerung des Stadtteils zu vertiefen.
Der Verein gehört der „Arbeitsgemeinschaft Stadtteilfest
Fasanenhof“ an und wirkt bei der Vorbereitung, Ausgestaltung und Durchführung der Stadtteilfeste aktiv mit.
Erstmalig hat er auch 1980 mit einem eigenen Wagen am Festzug teilgenommen.
Die folgenden Jahre waren erfüllt mit dem weiteren Ausbau.
Parkplatz und Kinderspielplatz wurden neu gestaltet, einige Wege mit Verbundsteinen versehen und Mauer sowie Pergola um den Parkplatz erstellt. Um all dieses zu schaffen, wurde beschlossen, die Gemeinschaftsarbeit auf zweimal vier Stunden pro Mitglied zu erhöhen.
1986 wurde das 65-jährige Bestehen festlich begangen.
1989/90 stand der Einbau einer zentralen Heizungsanlage an und wurde im folgenden Jahr ausgeführt.
Zur Überraschung aller Gartenfreunde trat der mehr als 25 Jahre für den Verein tätige 1. Vorsitzende Gerd Joeckel 1991 aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Er wurde von der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
An seiner Stelle wurde der langjährige Rechnungsführer Horst Dettmar zum Vorsitzenden gewählt. Er übernahm
die Vorbereitung und Durchführung des Anschlusses des Vereinshauses an das städtische Kanalnetz. Dazu
zählte auch die Errichtung einer Entsorgungsstation mit entsprechendem Kanalanschluss, der nur per Hebeanlage zur Simmershäuser Straße möglich war.
Diese erheblichen Arbeiten waren gegen Ende 1992 im Wesentlichen beendet. Die gewaltigen Kosten wurden
durch eine Umlage der Vereinsmitglieder und Zuschüsse des
Stadt und Kreisverbandes Kassel der Kleingärtner e.V. aufgefangen.
In der Folgezeit musste der Bauhof umgestaltet werden.
Er bekam eine neue Zufahrt und ein neues Tor.
1995 starb Ehrenvorsitzenden Gfd. Gerd Joeckel
Im gleichen Jahr gab der 1. Vorsitzende Horst Dettmar
sein Amt aus gesundheitlichen Gründen ab.
An seiner Stelle wurde unsere Rechnungsführerin, Gfdin Marli Abt, von der Versammlung einstimmig als
Nachfolgerin gewählt. Erstmalig in der Vereinsgeschichte war jetzt eine Frau unsere Vorsitzende!
In Fortsetzung notwendiger Unterhaltungsmaßnahmen
wurde der Kinderspielplatz umgestaltet und mit neuen Spielgeräten versehen.
Die jährlichen Sommerfeste wurden organisiert. Zu den Weihnachtsfeiern traten besonders die Kinder mit dem
Aufführen von Weihnachtsmärchen hervor.
Gern haben auch benachbarte Vereine, hier im Besonderen der Kleingärtnerverein Fasanenhof e.V., das Angebot der Märchenspiele angenommen und sind dazu in
unser Vereinsheim gekommen.
Als Dankeschön wurden mit den „Märchendarstellern“
Ausflugsfahrten unternommen.
Zur Wahrnehmung und Verbesserung gemeinsamer Interessen im Stadtteil wurde zwischen den Vorstandsmitgliedern der KGV Möncheberg e.V. und Fasanenhof e.V. vereinbart, ab sofort gegenseitig als Gäste an den jeweiligen Gemeinschaftsveranstaltungen des Vereins, z.B. an Jahreshauptversammlungen, Sommerfeste oder
Jubiläumsveranstaltungen, teilzunehmen.
1996 wurde das 75-jährige Bestehen gefeiert.
In seinem Grußwort stellt der Vereinsvorstand dazu fest:
„Es ist das Anliegen des Vereins, in den kommenden Jahren das Gartengelände in seiner jetzt geschaffenen
Form zu erhalten und ein Erholungsort für die Mitglieder mit ihren Familien und Freunden, aber auch eine
Stätte der Begegnung mit den Bürgern des Stadtteils Fasanenhofs zu sein.
Die Zeit nach dem Jubiläum über die „Jahrtausendwende“ hinaus bis Ende 2008 waren geprägt durch permanente Unterhaltungs-, Sanierungs- und Pflegearbeiten an den in die Jahre gekommenen Gemeinschaftseinrichtungen.
Dazu zählen die Gartenwege mit den Hecken als Wegebegleitendes Grün, die Freiflächen, die Eingangstore, Gartenzäune, das Vereinsheim mit Umfeld und vor allem der Kinderspielplatz.
Alle Einrichtungen gehören zu unserer Dauerkleingartenanlage und sind somit „Pflegewerk“ der Vereinsgemeinschaft. Das bedeutet auch, dass sie hierfür die notwendigen finanziellen Mittel aufbringen muss.
Soweit eine Maßnahme im Rahmen des Förderungsprogramms des Stadt und Kreisverbandes Kassel der Kleingärtner e.V. zuwendungsfähig war, hat der Vorstand dies formell beantragt. Die entsprechenden finanziellen Beträge oder zur Verfügung gestellten Materialien wurden in den jährlich stattgefundenen Mitgliederversammlungen veröffentlicht.
Eine große Hilfe für unseren Verein bedeutet nach wie vor das für alle Kasseler Kleingärtnervereine mit den
Stadtreinigern vereinbarte Verfahren zur jährlichen Abfuhr von Baum und Heckenschnitt.
Im Jahre 2011 wurde unsere Anlage 90 Jahre.
Vorstand und Mitglieder werden sich trotz der großen
Veränderungen im gegenwärtigen Freizeitverhalten unserer menschlichen Gesellschaft weiter bemühen, die Dauerkleingartenlage hier
„Am Möncheberg“ im Stadtteil Fasanenhof der übernommenen Verantwortung in eine sichere Zukunft zu führen.
Die Vereinsvorsitzenden in chronologischer Reihenfolge
(soweit bekannt) von l966 bis 2008:
1966bis 1991 Gerd Joeckel
1992bis 1995 Horst Dettmar
1995bis 2008 Marli Abt